Das Dampflokausbesserungswerk BraunschweigDas ehemalige AW Teil 3 dDie WerksschuleDie Ausbildungswerkstatt Der Abriss der GebäudeDas AW Braunschweig und seine LehrwerkstattDie Ausbildung von Lehrlingen und Jungwerkern, wie die Auszubildenden am Anfang des 20.Jahrhunderts noch genannt wurden, besaß im Reichsbahn- ausbesserungswerk Braunschweig von Anfang an einen hohen Stellenwert. Die erste Lehrwerkstatt wurde zunächst in der ersten Etage des Nordschiffes der großen Richthalle eingerichtet. Grundsätzlich wird sich aber dieser Abschnitt mit der sogenannten neuen Werksschule befassen. Diese Einrichtung, deren Bau noch vor dem Krieg im Jahre 1938 begonnen wurde, befand sich auf dem nordwestlichen Teil des AW Geländes und bildete selbst nach endgültiger Schließung des Ausbesserungswerkes noch Lehrlinge aus. Erst viele Jahre nach Ende der Dampflokzeit, sollte diese Ausbildungsstätte, die in verschiedenen Berufszweigen ausbildete, den Lehrbetrieb einstellen. Kein Kasernenhof. - Ansicht der Werkschule während des Krieges beim morgendlichen Flaggenapell. Dieses Bilder entstanden 2003 und zeigten den Zustand der ehemaligen Ausbildungsstätte. Im linken Gebäude befanden sich die Unterrichtsräume und im Anbau rechts daneben war die Lehrwerkstatt untergebracht. Ausgebildet wurden hier in einer 4 1/2 jährigen Lehre, Schlosser, Dreher und Kesselschmiedehandwerker. Die Bewerber um eine Lehrstelle mussten die Volksschule oder eine andere gleichwertige Schule besucht und erfolgreich abgeschlossen haben. Das erste Jahr verbrachten die Lehrlinge in der Lehrwerkstatt und wurden dann anschließend direkt im Werk in den entsprechenden Abteilungen ausgebildet. Das Ende der Werksschule und der LehrwerkstattAls ich die Ausbildungsstätte das erste mal fotografisch dokomentierte, regnete es bereits in die große Halle hinein und das Parkett in den ehemaligen Klassenzimmern war so stark aufgequollen, dass es in manchen Bereichen einen halben Meter hoch stand. Das war im Jahr 2003. Im Oktober des Jahres 2007 ist nun der erste Teil des Gebäudes eingestürzt. Eine nicht reparierte Dachrinne war Ursache für den Schaden. Über Jahre hinweg floss Wasser in das Dach und über die Stützbalken und Fetten, die letztendlich durchfaulten. Bei dem Einsturz ist auch eine Außenwand gebrochen. Somit ist dem Gebäude der Abriss nicht erspart geblieben. Der Eisenbahnmodellbau im WerkZur Qualitätskontrolle der erlernten Fertigkeiten mussten die Lehrlinge in bestimmten Zeitabständen sogenannte Pflichtwerkstücke anfertigen, die nach unterschiedlichen Kriterien von den Ausbildern bewertet wurden. Selbstverständlich wurden Modelle von Lokomotivteilen, vorzugsweise im Maßstab 1:10 angefertigt. Es wurden drei komplette Modellokomotiven im Maßstab 1:10 gebaut, die alle vor dem 2. Weltkrieg entstanden. Alle drei Modelle sind erhalten geblieben und zwar eine Lok im Verkehrsmuseum Nürnberg (03 112) ein Exemplar in einem Ämtergebäude der Deutschen Bahn in Hannover (03 213) dieses Modell stand einst in der Haupthalle des Braunschweiger Hbf. Ein weiteres Lokmodell steht im Technikmuseum Berlin (03 214). Da die Modelle in Vitrinen stehen, Stative nicht erlaubt sind und die Platzverhältnisse sehr beengt sind, kann ich hier leider nur bescheidene Bilder dieser Modelle zeigen, dennoch sind hier einmal alle vereinigt. Nach dem Krieg, wurde noch ein weiteres Lokomotivmodell angefertigt. Hierbei handelte es sich allerdings um eine E-Lok, genauer um die E10 286. Dieses Lokmodell im Maßstab eins zu zehn wurde aus Anlass des 25 jährigen Braunschweiger Bahnhofsjubiläums 1985 angefertigt. Auch dieses Modell stand einst in der Haupthalle des Braunschweiger Hauptbahnhofes und auch dieses Modell wurde von Leuten vereinnahmt, die es mehr zu schätzen wissen, als die Braunschweiger selbst. Die originale Lokomotive war übrigens vom 30.05.1999 bis zum 08.09.2000 in Braunschweig beheimatet.
Die drei oberen Bilder zeigen den Eingangsbereich der alten Schule, den Blick durch das Fenster und die Rückseite der Halle aus erhöhter Fotoposition. Der gesamte Bereich wurde durch die Feuerwehr abgesperrt, da auch in anderen Teilen der Halle starke Einsturzgefahr bestand. Im Mai 2008 war es dann soweit. Zuerst wurde die Lehrwerkstatt und genau ein Jahr später, im Mai 2009 die Werksschule abgerissen. Der Versuch, das Eingangsportal mit dem Flügelrad zu erhalten, blieb leider erfolglos.